Tipps zur Buchgestaltung

Neben den unerlässlichen Formatierungsarbeiten, wie sie in unserem Stylesheet enthalten sind, gibt es viele Möglichkeiten, ein Buch ansprechender zu gestalten. Einige möchten wir hier vorstellen.

Schrift

Die verwendete Schrift trägt wesentlich zur guten Lesbarkeit eines Textes bei. Geeignete Schriften für längere Texte sind Serifenschriften, also Schriften, deren Buchstaben einen An- und Abstrich und auch ein „Füßchen“ haben. Diese mehr oder weniger ausgeprägten „Füßchen“ imaginieren eine Grundlinie und erleichtern dadurch den Lesefluss erheblich. Typische Serifenschriften sind neben Times z.B. Garamond, Boldoni, Palatino, Book Antiqua oder Century Schoolbook. Verwenden Sie eine andere Schrift als Times, sollten Sie die Lesbarkeit im Ausdruck mit 72% Verkleinerung überprüfen und eventuell die Schriftgröße anpassen. Serifenlose Schriften wie etwa Arial, Helvetica oder Cambria können für die Beschriftung von Abbildungen, in Tabellen oder Diagrammen verwendet werden.

Schriftauszeichungen dienen der Hervorhebung von Textpassagen oder einzelnen Worten. Im Fließtext eignet sich in erster Linie kursiv, soll die Hervorhebung noch stärker ins Auge fallen, kann auch fett verwendet werden. Auszeichnungen in Fettschrift sollten allerdings sparsam benutzt werden, da ansonsten der Text unruhig wird. Unterstreichungen sollten generell vermieden werden, da hier meist die Unterlängen durchgestrichen werden, wie hier bei j, p, oder g (allerdings gibt es auch Schriften, die dies nicht tun, etwa Linux Libertine). GROSSSCHREIBUNG kann in Kapitelüberschriften verwendet werden, eleganter ist aber die Benutzung von Kapitälchen.

Unterschneidung oder Kerning sollte unbedingt eingeschalten werden. Dies führt dazu, dass z.B. beim Wort „Wasser“ das a etwas unter das W gezogen wird und keine scheinbare Lücke zwischen den beiden Buchstaben entsteht.

Zeilenabstand

Neben der Schrift und der Schriftgröße ist der Zeilenabstand von entscheidender Bedeutung für die Lesbarkeit des Textes. Eine optimale Lesbarkeit erreicht man mit einem Zeilenabstand von 120-130% der Schriftgröße (in Word 1,2 oder 1,3-fach).

Absatzausrichtung

In einem Buch sollte unbedingt Blocksatz gewählt werden. Abstände zwischen den einzelnen Absätzen werden grundsätzlich nicht durch Leerzeilen erzeugt, sondern durch „Abstand vor“ oder „nach“. Einen geschlos­seneren Textblock erreicht man allerdings ohne Abstände zwischen den Absätzen, stattdessen kann die erste Zeile des Absatzes etwas einge­rückt werden (max. 0,6 cm). Diese Einrücken steht natürlich nicht nach Über­schriften, Tabellen, Diagrammen o.ä.

Silbentrennung ist unbedingt notwendig um größere Lücken im Text zu vermeiden, dafür kann die automatische Silbentrennung benutzt werden (die manuelle funktioniert in Word nach wie vor nicht gut). Trotzdem werden immer wieder einzelne Begriffe auftauchen, die nicht getrennt wurden, hier hilft eine Eingabe per Hand (immer „Strg“ + „-“ verwenden, nie einen Bindestrich).

Überschriften

Überschriften untergliedern einen Text und sollten schnell erfassbar sein, dies wird erreicht, indem man sie vom Text abrückt, dafür keine Leerzeilen verwenden, sondern einen Absatzabstand „vor“ und „nach“ einfügen. Der Abstand sollte vor der Überschrift deutlich größer sein als vor dem zu ihr gehörenden Text, z. B. kann ein Abstand von 18 pt vor und ein Abstand von 6 pt nach der Überschrift gewählt werden. Eine hierarchische Gliederung kann durch verschieden große Schriften in den Überschriften erreicht werden, Kapitelüberschriften könnten 20 pt groß sein, Unterkapitel in 18 pt. und Zwischenüberschriften in 16 pt. gesetzt werden. Bei einer vielgliedrigen Hierarchie wird die Unterscheidung alleine durch Schriftgrößen schwierig, hier kann noch die Textauszeichnung verstärkend hinzukommen. Überschriften sollten nicht im Blocksatz sondern linksbündig gesetzt werden, auch sollte wenn möglich auf die Silbentrennung verzichtet werden.

Typographische Zeichen

LibreOffice und Word setzen die wesentlichen typographischen Zeichen automatisch. Wird aber Text hinzugefügt so kann es vorkommen, dass statt der Anführungszeichen Zollzeichen stehen und dass statt des Gedankenstrichs ein Bindestrich steht. Dies muss dann manuell verändert werden.